Meditieren ist möglich im Sitzen am Boden, auf einem Sessel, im Gehen oder im Liegen. Am liebsten sitze ich geerdet am Boden, aber keine Körperhaltung scheint mir „besser“ als andere. Die Haltung verändert sich über die Jahre laufend, die Nuancen werden feiner. Ich nehme das als gutes Zeichen. Die Zeit lässt sich auch mit einer dünnen Kerze messen, von der ich aus Erfahrung weiß, wie lang sie brennt. Räucherstäbchen versuche ich zu vermeiden. Ich spüre beim Sitzen gerne ein gewisses Maß an Körperspannung. Auf meine Vorlieben und Abneigungen bei den Rahmenbedingungen stelle ich mich ein, soweit es geht. Wenn es nicht geht, kann ich damit leben. Meditieren ist manchmal langweilig für mich, und manchmal ist es mir eine Freude: to go with the flow. Je weniger ich mich für Gedanken tadle, desto natürlicher wird das Bedürfnis, mich dem zuzuwenden, was ich im Augenblick empfinde 1. Der Augenblick, in dem der Gong schlägt, bis zu seinem Ausklingen ist etwas besonderes für mich: bei der Sache zu sein ist dann gepaart mit der Freude, mich gleich bewegen zu dürfen. Anleitung durch eine Lehrerin oder einen Lehrer kann mir neue Impulse geben, und eine Gruppe Rückhalt. Es geht auch alleine. Für mich liegt der Sinn der Meditierens im Meditieren. Meist stehe ich um eine Nuance gesammelter auf, als ich mich hingesetzt habe. Des Widerspruchs zwischen diesen beiden Sätzen bin ich mir bewusst.
- Jason Siff und seinem Ansatz „Unlearning Meditation“ verdanke ich viel. auf dieser Website: Jason Siff: das Meditieren entlernen. Jason kommt demnächst wieder nach Österreich. Termine gibt es unter: http://www.theravada-buddhismus.at und http://www.bzs.at ↩
Jeden Tag beginne ich mit meiner Metta-Meditation, direkt nach dem Aufwachen, noch im Bett, mit angelehntem Rücken, etwa 15 Min. dauert sie.
Als Rentnerin kann ich nun meine Tage selbst gestalten, und da ich z.Zt. kränklich bin, arbeite ich nicht ehrenamtlich. Das Wichtigste ist mir, achtsam zu leben, mehrmals täglich innezuhalten, bewußt zu atmen, mich innerlich zu verbinden mit dem göttlichen Urgrund des LEBENS, oder wie immer man es nennen mag (der „prajna paramita“ also, um mich auch buddh. korrekt auszudrücken). Es erstaunt mich, daß ich das auch als Rentnerin, die ohne Zeitdruck lebt, immer wieder vergesse, so konzentriert bin ich oft darauf, mein tägliches Programm durchzuziehen.
Wegen Arthrose meditiere ich im Liegen, 20 Min., konzentriere mich auf meinen Atem, auf das sich Heben und Senken der Bauchdecke, registriere meine Gedanken und Gefühle, ohne sie festzuhalten.
Vor etwa 30 J. erlernte ich das Meditieren bei Ayya Khema und Vimalo. War 2 mal im Zentrum von Thich Nhat Hanh. er war viele Jahre ein innerer Guru.
Habe eine Zeitlang einmal mlonatlich mit einer tibet.-buddh. Gruppe meditiert, das war sehr schön. Ich liebte auch das gemeinsame Chanten.
Suche nun eine Zen-Gruppe, das gemeinsame Meditieren ist immer wieder eine beglückende Erfahrung.
Danke schön für die ausführliche Beschreibung! Es gibt ja wohl keine richtige und schon gar keine falsche Art zu Meditieren, sondern nur die, die für jede einzelne von uns passt. Schöne Grüsse!
Evamaria
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Blog von Volker Winkler: „http://ow.ly/Jt4K2“
Was ich vergaß, mitzuteilen: Sehr wichtig sind für mich in jedem Jahr Meditationsretreats, die ich für mich allein, ohne Anleitung gestalte, für 1 Woche oder 4 Wochen, mit zwei bis drei 50 Min. – Meditationen täglich.
In einem Retreathäuschen des tibet.-buddh. Zentrums Osel.Ling in der Sierra Nevada habe ich Tage erlebt, die zu den glücklichsten in meinem Leben gehören.