Trotzdem

Das Lebensgefühl, von dem Joan Baez hier singt, begleitet mich schon eine Weile.

Was Albert Camus im Mythos von Sisyphos ausgedrückt hat, tröstet mich und richtet mich auf:

Die Götter hatten Sisyphos dazu verurteilt, unablässig einen Felsblock einen Berg hinauf zu wälzen, von dessen Gipfel der Stein von selbst wieder hinunterrollte. Sie hatten gedacht, dass es keine fürchterlichere Strafe gibt als eine unnütze und aussichtslose Arbeit.

Seine Verachtung der Götter, sein Hass auf dem Tod und seine Liebe zum Leben haben ihm die unsagbare Qual aufgewogen, in der sein ganzes Sein sich abmüht und nichts zustande bringt.

Dieser Mythos ist tragisch, weil sein Held bewusst ist. Es gibt kein Schicksal, das nicht durch Verachtung überwunden werden kann.

Das Gefühl des Absurden kann Glück bedeuten. Es kann lehren, dass noch nicht alles erschöpft ist.

Es macht aus dem Schicksal eine menschliche Angelegenheit, die unter Menschen geregelt werden muss.

Uns lehrt Sisyphos die größere Treue, die die Götter leugnet und die Steine wälzt.

Dieses Universum, das nun keine Herren mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Der Kampf gegen Gipfel mag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

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